Allgemeines über Kraftfutter

Der Wortlaut Kraftfutter ergibt sich aus dem hohen Nährstoffgehalt des Futtermittels. Während Grundfutter wie Gras und Heu wegen des hohen Anteiles an Rohfaser niedrige Nährstoffe aufweisen, enthält Kraftfutter auf Grund seiner Zutaten wie Getreide und Ölsaaten sehr viel mehr Energie, Stärke, Rohprotein und Mineralstoffe. Weil es die Nährstoffe liefert, die im Grundfutter fehlen, kann man bei Kraftfutter auch von Ergänzungsfutter sprechen. Vorbehalte gegenüber Kraftfutter von seriösen Herstellern sind deshalb unbegründet.

Verwendung von Kraftfutter

Die Fütterung von Kraftfutter ist nützlich, um die Tiere ausgewogen zu ernähren und ihrem Bedarf entsprechend mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Eine optimale Fütterung dient der Aufrechterhaltung der Gesundheit, Fruchtbarkeit und Leistung.
Pflanzenfresser wie Rinder und Pferde ernähren sich hauptsächlich von Grundfutter. Wenn das Nährstoffangebot im Grundfutter nicht zur Deckung des Nährstoffbedarfes für die erbrachte Leistung ausreicht, muss das Grundfutter mit geeigneten Ergänzungsfuttermitteln ergänzt werden, damit die Tiere nicht unter dem Nährstoffmangel leiden.
Tierarten mit einhöhligem Magen, wie Schweine oder Hennen, ernähren sich fast ausschließlich von Kraftfutter, weil sie Gras nicht ausreichend gut verdauen können.

Zusammensetzung von Kraftfutter

Die Zutaten für das Kraftfutter sind rein pflanzlich (vegetarisch) mit Ausnahme der Mineralstoffe. Alle Rohstoffe werden sehr sorgfältig ausgewählt und in einem für das Tier idealen Verhältnis gemischt. Das Tier ernährt sich dadurch ausgewogen und artgerecht. Getreidearten wie Mais, Gerste und Weizen können als Einzelfuttermittel verabreicht werden, sind aber auch im Mischfutter wegen ihres hohen Gehaltes an Stärke die Hauptzutaten. Wichtige Proteinlieferanten sind Soja und Raps.  
Kraftfutter enthält keine Antibiotika und keine Hormone. Antibiotika im Futtermittel sind EU-weit seit 2006 verboten und Hormone waren in der EU nie als Futterzusatz zugelassen. Antibiotika in Futtermitteln dürfen nur auf tierärztliche Verschreibung zur Bekämpfung von Krankheiten verwendet werden.
Als Ergänzungsstoffe werden im Kraftfutter hauptsächlich Vitamine und Spurenelemente verwendet, die wichtig für die Erhaltung der Gesundheit und die Widerstandskraft sind. Andere Zusatzstoffe, die in den Lebensmitteln üblich sind, wie Konservierungsmittel, Farb-  und Aromastoffe, werden im Kraftfutter eher selten verwendet.
Die fettlöslichen Vitamine A, D und E werden, wie die Zusätze von Multivitaminsäften und Vitamintabletten, synthetisch hergestellt und sind damit das einzige künstlich erzeugte  Produkt im Kraftfutter.

Gentechnik

Während im Lebensmittelbereich üblicherweise so gut wie keine gentechnisch veränderten Zutaten eingesetzt werden, enthält das übliche Tierfutter, wie es außerhalb von Südtirol verwendet wird, sehr häufig gentechnisch verändertes Sojaschrot, das aus Amerika importiert wird. Wenn die Tiere dieses gentechnisch veränderte Futter erhalten, müssen Fleisch, Milch und Eier nicht gekennzeichnet werden.

In Südtirol ist die gentechnikfreie - Fütterung durch das Landesgesetz 1/2001, im Trentino durch die Richtlinien der Marke „Qualità del Trentino“ geregelt.
Will man Gentechnik vermeiden, ist es deshalb auch beim Kauf von tierischen Lebensmitteln wichtig, auf den Hinweis „ohne GVO“ zu achten.