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Almfütterung von Milchkühen

Grundlagen

Die moderne Genetik, die in den letzten Jahrzehnten zu höheren Leistungen bei Milchkühen geführt hat, stellt den Landwirt bei der Beweidung von Almen immer wie-der vor neue Herausforderungen. Insbesondere bei höher leistenden Kühen ist der Leistungseinbruch am stärksten. Wissenschaftliche Studien (siehe Abbildung) belegen die-sen Leistungsrückgang bei der Alpung, der auch mit einem Rückgang des Milcheiweißes einhergeht.

Leistungsgerechte Fütterung

Eine Ergänzung mit einem energiereichen Kraftfutter kann auftretende Energiedefi zite ausgleichen, da grundsätzlich Energiemangel durch den erhöhten Bewegungsaufwand für die Futtersuche auf den Almweiden beobachtet werden. Die Energieversorgung ist gerade unmittelbar nach dem Almauftrieb wesentlich schlechter als zu einem späteren Zeitpunkt; dies hat seine unmittelbare Ursache in der Futterumstellung und kann auch mit „Stressfaktoren“ wie Transport und ungewohnter Umgebung (Höhenlage) zusammenhängen. Es kommt zu sehr weichem, fast schondünnfl üssigem Kot. Der Einsatz speziell auf die Almweide abgestimmter Kraftfuttertypen helfen durch ihre spezielle Zusammensetzung mit Pulversubstanzen, verdaulichen Rohfaserkomponenten wie Sojaschalen, Rübenschnitzel, Weizenkleie und pansenstabilem Eiweiß, Gesundheit und Milchleistung, sowie die Milchinhaltsstoffe, zu fördern. Auch die Verwendung dünndarmverfügbarer Kohlehydrate (hoher Maisanteil) beugt Verdauungsproblemen vor. Diese Verdauungsprobleme können aber auch noch später während des Almsommers auftreten, wenn z.B. Almweiden mit frischem Aufwuchs beweidet werden oder die Hochalm bzw. der Hochleger bestoßen werden. Ursache solcher Verdauungsprobleme ist meist ein Strukturmangel durch das junge, schnell verdauliche Almgras. Eine wirksame Hilfe in solchen Fällen bietet die Zufütterung von Weizenkleie, da diese im Gegensatz zu Grundfutter wie Gras oder Heu keine strukturierte Rohfaser sondern „quellfähige Rohfaser“ enthält. Die Rohfaser quillt im Dickdarm auf, verlangsamtdie Darmpassage und wirkt dadurch kotverfestigend. Eine sich ändernde Vegetation während des Sommers (Weide wird älter) ist ein weiterer Faktor bei der Rationsgestaltung auf Almen. Speziell gegen Ende der Almsaison kommt es zu Eiweißmangel, welcher durch entsprechendes Kraftfutter ausgeglichen werden muss. Ein Abfall der Milchleistung auf der Alm kann in weiterer Folge die Leistung auch nach dem Almabtrieb negativ beeinflussen.

Empfehlungen

Eine wiederkäuergerechte Wiede- und Almfütterung sollte sowohl im Sinne der Tiergesundheit, als auch bei der Milchqualität und im Speziellen für gute Milchinhaltsstoffe angestrebt werden:

  • Strukturwirksamkeit des Futters beachten
  • Pansenübersäuerung vermeiden
  • Verdaulichkeit beachten Frischgras-Kraftfutter für Weide- und Almfütterung einsetzen
  • Kraftfutter mit hohen Maisanteilen füttern
  • Weizenkleie bei fütterungsbedingten Verdauungsstörungen kurzfristig zufüttern
  • Mineralfutter und die Versorgung mit Viehsalz beachten.

Kraftfuttersorten Almfütterung: mit darmverfügbaren Kohlenhydraten, pansenstabilem Eiweiß, verdaulichen Rohfaserkomponenten und Puffersubstanzen

Artikel Rohnährstoffe Futterwert Beschreibung

M-14/3/p

14% XP, 3% XL,
11% XF, 6,7% XA

6,9 MJ NEL
160 g nXP

Alleiniges Ergänzungsfutter zu Beginn der Weide- und Almsaison bei sehr hohem Proteingehalt im Grundfutter.

M-16/3/p

16% XP, 3% XL,
11% XF, 7% XA

7,0 MJ NEL
170 g nXP

Alleiniges Ergänzungsfutter für die gesamte Weide- und Almsaison bei mittlerem Proteingehalt im Grundfutter.

E-F/p

18% XP, 3,5% XL,
9% XF, 6% XA

7,1 MJ NEL
165 g nXP

Alleiniges Ergänzungsfutter für die ältere Almweide bei niedrigem Proteingehalt im Grundfutter.

 

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